Die Creos Deutschland hat den Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten. Darin wird ihr eine Förderung von 44 Millionen Euro zugesprochen. Rund 31 Millionen davon fließen aus Mitteln des Bundes, den übrigen Anteil übernimmt das Saarland.
„Wir freuen uns sehr, nach der Notifizierung durch die Europäische Kommission nun auch den Förderbescheid in Händen zu halten. Damit können wir nun zügig mit dem Projekt eines grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzes im deutsch-französischen Raum fortfahren. Die Umsetzung dieses Leitungsprojektes ist ein wesentlicher Schritt weg von der Großproduktion mit fossilen Energien hin zur „grünen Produktion“ mit klimaneutralem Wasserstoff. mosaHYc eröffnet auch neue Möglichkeiten für Anwendungen im Rahmen der Mobilität und der anstehenden Energiewende im Bereich der Wärmeversorgung“, erklärt Frank Gawantka, Geschäftsführer der Creos Deutschland. Dies sei ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.
„Damit legen wir den Grundstein für den Beginn der Transformation in unserer Region“, sagt Jens Apelt, Geschäftsführer der Creos und Encevo in Deutschland.“ Daher rühre auch der Name des Projektes: mosaHYc steht für moselle-saar-Hydrogen-conversion. „Mit diesem Modell- und Vorzeigeprojekt können wir die Region auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft maßgeblich unterstützen. Wir sind dankbar für die umfassende Unterstützung, die wir von Bund, Land, dem Projektträger, der GRTgaz, unseren Kooperationspartnern und unserer Konzernmutter, der Encevo in Luxemburg, erhalten. Die Umsetzung des Projektes ist ein bedeutender Schritt für den ersten Wasserstoffhochlauf in der gesamten Großregion", ergänzt Apelt.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke: „Heute ist ein guter Tag für unseren Standort. Wir sind unserem Ziel, klimaneutralen Wasserstoff in großen Mengen im Saarland produzieren und anschließend zu den Abnehmern transportieren zu können, einen enormen Schritt nähergekommen. Der substantielle Beitrag, den Bundesregierung und Landesregierung für die Projekte leisten, sind entscheidend für die Realisierung einer umfassenden Wasserstoffwirtschaft. Wir haben die Bedeutung von Wasserstoff als technologische Brücke in eine wirtschaftlich erfolgreiche und nachhaltige Zukunft des Saarlandes frühzeitig erkannt und uns in Berlin und Brüssel intensiv für alle IPCEI-Projekte eingesetzt. Ich freue mich, dass das Saarland jetzt wichtige Beiträge zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien leisten kann.“
Die Netzbetreiber Creos Deutschland und GRTgaz (Frankreich) wollen in Kooperation mit dem Energiekonzern Encevo (Luxemburg) eine rund 90 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Region etablieren. Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Leitungen für den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden, rund 50 Kilometer davon in Frankreich. Durch den zusätzlichen Neubau von rund 20 Kilometern Wasserstoff-Leitungen, vor allem zwischen Dillingen (Deutschland) und Bouzonville (Frankreich), wird so ein erstes Wasserstoffnetz entstehen. Die Inbetriebnahme des Leitungsnetzes soll 2027 erfolgen.
mosaHYc funktioniert zunächst als Inselnetz: Es verbindet zahlreiche Projekte der Wasserstofferzeugung in der Grenzregion mit wesentlichen Wasserstoffkonsumenten im Saarland. Gleichzeitig hat mosaHYc das Potenzial, auch später in deutsche und europäische Wasserstoffnetze eingebunden zu werden, um langfristig auch größere Mengen an Wasserstoff für steigende Bedarfe sicher in das Saarland und perspektivisch auch nach Rheinland-Pfalz zu transportieren und dort zu verteilen.
Hintergrund:
Mitte Februar hatte die Europäische Kommission das grenzüberschreitende Wasserstoff-Infrastrukturprojekt mosaHYc im Rahmen von Hy2Infra als IPCEI-Projekt notifiziert (deutsch: „Wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse“). Mit dieser sogenannten beihilferechtlichen Ausnahmegenehmigung ist die Creos Deutschland berechtigt, nationale Fördergelder von Bund und Land für das Wasserstoffprojekt in Anspruch zu nehmen.
Über die Creos Deutschland GmbH
Die Creos Deutschland GmbH mit Sitz in Homburg-Saar versorgt mit ihrem zirka 1.600 Kilometer langen Gashochdrucknetz und ihrem zirka 450 Kilometer langen Hoch- und Mittelspannungsnetz mehr als zwei Millionen Menschen in 340 Städten und Gemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Zu ihren Kernkompetenzen gehören das Management und die Transformation von Energienetzen und dazugehörigen Anlagen sowie die Optimierung der Netzinfrastruktur. Die Creos Deutschland GmbH beschäftigt rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist eine Tochter der Encevo Deutschland GmbH, deren Muttergesellschaft die Encevo S.A. in Luxemburg ist.