Wie können Netzbetreiber die Anforderungen der neuen EU-Methanemissionsverordnung (MeVO) effizient umsetzen? Über diese Frage informierte Creos Deutschland am 4. April im Rahmen einer Fachveranstaltung in Kaiserslautern. Die Infoveranstaltung richtete sich insbesondere an Gas-Netzbetreiber und Stadtwerke – mit dem Ziel, Wissen zu teilen, Herausforderungen offen zu benennen und praxistaugliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
Rund 70 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Im Vordergrund standen Fragen zu Messmethoden, Zeitplänen sowie zu Dokumentations- und Berichtspflichten. Creos zeigte in Vorträgen und praxisnahen Einblicken, wie der Netzbetreiber die Vorgaben der MeVO bereits konkret umsetzt – etwa durch eigene Programme zur Lecksuche und Reparatur oder durch die Nutzung besonderer Messtechnik zur Erfassung von Emissionen. Auch das Thema Dokumentationspflichten wurde intensiv diskutiert.
„Als Betreiber eines überregionalen Gashochdrucknetzes verfügen wir bereits über weitreichende Erfahrungen mit emissionsmindernden Maßnahmen. Dennoch ist die Umsetzung der MeVO für Netzbetreiber eine Herausforderung, auch vor dem Hintergrund von personellen Engpässen und steigenden Kosten. Viele offene Fragen konnten wir zumindest zum Teil durch die Info-Veranstaltung beantworten. Es war wichtig, dass wir unser Wissen teilen konnten. Jetzt müssen wir weiter im Austausch bleiben und uns auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen, auch über Landesgrenzen hinweg“, betonte Frank Gawantka, Geschäftsführer der Creos Deutschland GmbH.
Hintergrund
Die EU-Verordnung 2024/1787 über die Verringerung der Methanemissionen im Energiesektor kurz „EU-Methanverordnung“ ist Teil des „Fit for 55“-Pakets zur Erreichung der europäischen Klimaziele. Ziel ist es, Methanemissionen im Energiesektor signifikant zu senken. Methan hat ein sehr viel höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid. Die Verordnung sieht daher umfassende Pflichten zur Emissionsvermeidung, Reparatur, Überwachung und Berichterstattung vor. Seit dem 5. August 2024 gilt die europäische Methanemissionsverordnung verbindlich für alle Betreiber von Gasinfrastrukturen. Sie verpflichtet unter anderem zur regelmäßigen Leckagesuche und -reparatur (LDAR-Programm), zur Einschränkung des Ausblasens und Abfackelns von Gas sowie zur detaillierten Berichterstattung über Emissionen. Erste Fristen zur Vorlage von Programmen und Berichten liegen bereits im Mai und August dieses Jahres.
Über die Creos Deutschland GmbH
Die Creos Deutschland GmbH mit Sitz in Homburg-Saar gewährleistet mit ihrem zirka 1.600 Kilometer langen Gashochdrucknetz und ihrem zirka 400 Kilometer langen Hoch- und Mittelspannungsnetz die sichere Versorgung von mehr als zwei Millionen Menschen in 340 Städten und Gemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Zu ihren Kernkompetenzen gehören das Management und die Transformation von Energienetzen und dazugehörigen Anlagen sowie die Optimierung der Netzinfrastruktur. Die Creos Deutschland GmbH beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist eine Tochter der Encevo Deutschland GmbH, deren Muttergesellschaft die Encevo S.A. in Luxemburg ist.