Wasserstoffbroschüre 2024

Wie wird Wasserstoff aus Strom erzeugt? Wasserstoff (Elementsymbol H) wird grundsätzlich aus chemischen Verbindungen gewonnen. So findet man ihn beispielsweise in Wasser (H2O) oder Methan (CH4), dem Hauptbestandteil von Erdgas. Im Rahmen des mosaHYc Projektes wird allerdings ausschließlich aus Wasser gewonnener „grüner“ Wasserstoff verwendet. Dabei werden in Elektrolyseuren jeweils zwei Wassermoleküle (2H2O) in zwei Wasserstoffmoleküle (2H2) und ein Sauerstoffmolekül (O2) aufgespalten. Diese Spaltung erfolgt durch einen aufgebrachten Strom, eine positiv geladene Anode zieht den Sauerstoff an, während der Wasserstoff zur negativ ge- ladenen Kathode wandert. Der Wasserstoff ist dabei so „grün“ wie der verbrauchte Strom. Heute wird der in chemischen Prozessen benötigte Wasserstoff überwiegend aus Erdgas gewonnen. In dieser sogenannten Dampfreformation entsteht jedoch zwangsweise CO2. Wird dieses frei, spricht man von grauem, wird es aufgefangen und gespeichert, von blauem Wasserstoff. Beide finden im Rahmen von mosaHYc keine Anwendung. Kann ein Privathaushalt an eine Wasserstoffleitung angeschlossen werden? Praktisch ist ein Anschluss an eine Hochdruckleitung für den typischen Haushaltsbedarf zu aufwendig und unwirtschaftlich. Ein Anschluss ist trotzdem mittelbar möglich: Wenn beispielsweise eine gesamte Ortschaft einen Anschluss ans Netz wünscht, kann dies gebündelt erfolgen. So wie in der Erdgasversorgung übernimmt diese Rolle der örtliche Netzbetreiber. Ist eine Wärmeversorgung eines Privathaushaltes grundsätzlich mit Wasserstoff möglich? Ja. Dies kann im einfachsten Fall analog zu Erdgas über eine Brennwerttherme erfolgen − neueste Modelle sind bereits auf Wasserstoff umrüstbar. Auch ein Wasserstoff-Erdgas Gemisch ist möglich. Ein alternatives Konzept ist die Brennstoffzellen- heizung: Aus Wasserstoff wird Strom gewonnen und hauptsächlich die als Nebenprodukt entstehende Wärme zum Heizen genutzt.

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