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Rückenwind von der EU: Vier Projekte von Mitgliedern der Grande Region Hydrogen auf PCI Liste

Die Europäische Kommission teilte in einem Schreiben mit, dass die Projekte „mosaHYc“, „Emil‘Hy“, „CarlHyng“ und „H2V Thionville“ auf der aktuellen „PCI“-Liste stehen.

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Voraussetzungen für Förderung durch die Europäische Union in 2024 erfüllt

Esch an der Alzette, 18.12.2023. Die Mitgliedsunternehmen der Grande Region Hydrogen bekommen Rückenwind von der EU: Die Europäische Kommission teilte in einem Schreiben mit, dass die Projekte „mosaHYc“, „Emil‘Hy“, „CarlHyng“ und „H2V Thionville“ auf der aktuellen „PCI“-Liste stehen. Die PCI-Liste versammelt „Projects of Common Interest“. Es sind aus EU-Sicht Schlüsselprojekte für den Aufbau grenzüberschreitender Infrastrukturen im Energiebereich. Die Aufnahme dieser Projekte auf die aktuelle PCI-Liste unterstreicht die besondere Rolle der entstehenden Wasserstoffwirtschaft in der Grenzregion SaarLorLux.

Schlüsselprojekte für eine grüne Energieversorgung in Europa

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein, die Wirtschaft entsprechend dem Pariser Klimaabkommen zu dekarbonisieren und allen BürgerInnen bezahlbare, sichere und nachhaltige Energie zu liefern. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert die EU den Ausbau von erneuerbarer Energie in den EU-Staaten sowie den Aufbau grenzüberschreitender Infrastrukturen, die eine nachhaltige Energieversorgung in ganz Europa ermöglichen.

Zu diesem Zweck wählt die EU alle zwei Jahre grenzüberschreitende Projekte aus, die einen bedeutenden Einfluss auf die Zusammenführung der Märkte von mindestens zwei EU-Staaten im Bereich erneuerbarer Energien haben, die Energiesicherheit der EU stärken und sie dem Ziel der Klimaneutralität näherbringen. Diese Projekte von gemeinsamem Interesse (Projects of common interest, PCIs) werden auf der sogenannten PCI-Liste aufgeführt und genießen bei der Bewilligung von EU-Fördermitteln und bei Genehmigungsverfahren mehrere Vorteile.

Die Grande Region Hydrogen (GRH) steht für einen gemeinsamen Wasserstoff-Wirtschaftsraum zwischen dem Saarland (Deutschland), Lothringen (Grand Est, Frankreich) und dem Großherzogtum Luxemburg und ist damit beispielhaft für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Energiebereich, wie sie von der EU aktuell gefordert und gefördert wird. Dass vier Projekte von Mitgliedsunternehmen der GRH nun auf der PCI-Liste zu finden sind, unterstreicht die grenzüberschreitende Bedeutung sowohl der Projekte, als auch der Grande Region Hydrogen.

Die aktuelle PCI-Liste der EU

Die aktuelle PCI-Liste enthält insgesamt 85 Projekte im Bereich Elektrizität, 14 Projekte im Bereich CO2- Speicherung sowie erstmals auch 65 Projekte im Bereich Wasserstoffinfrastruktur und Elektrolyseure. Im nächsten Schritt wird die PCI-Liste der EU Kommission dem Europäischen Parlament sowie dem Europarat zur Verabschiedung vorgelegt. Hierfür stehen diesen zwei bis vier Monate zur Verfügung.

Vorteile für die gelisteten Projekte sind zum Beispiel verkürzte Zeiträume für die Prüfung der Umweltverträglichkeit oder definierte Verfahren für die Aufteilung der Investitionskosten auf die vom Projekt begünstigten Staaten.

Projekte der Mitgliedsunternehmen auf der aktuellen PCI-Liste

Mit dem Infrastrukturprojekt mosaHYc (moselle-saar-hydrogen-conversion) wollen die Netzbetreiber Creos (Deutschland) und GRTgaz (Frankreich) in Kooperation mit Encevo (Luxemburg) eine rund 90 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Großregion etablieren. Die Inbetriebnahme des Leitungsnetzes soll 2027 erfolgen. Während die Leitungsabschnitte im Saarland bereits als sogenanntes IPCEI Projekt (Important Project of Common European Interest) pränotifiziert sind und mit deutschen Geldern gefördert werden sollen, ermöglicht der PCI-Status nun dem französischen Partner GRTgaz die Beantragung einer Förderung durch die Europäische Union. Dies stärkt die Finanzierung des gesamten Projektes.

Mit dem Projekt „Emil’Hy“ beabsichtigt GazelEnergie, am Standort Saint-Avold das bisherige Kohlekraftwerk zu einer Großanlage zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff zu konvertieren. Auch bei „CarlHYng“ in Carling handelt es sich um ein Großprojekt zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, das durch Verso Energy vorangetrieben wird. Das Projekt „H2V Thionville“ widmet sich der umfangreichen Herstellung von grünem Wasserstoff mittels Wasserelektrolyse unter Verwendung erneuerbarer Energien. Alle drei Projekte sollen an das mosayHYc-Wasserstoffnetz angebunden werden, das von GRTgaz und der Creos Deutschland GmbH betrieben wird.

Die Vereinigung “Grande Region Hydrogen EEIG"

Die Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung „Grande Region Hydrogen EEIG" (GRH) verfolgt das Ziel, ein Wasserstoff-Wirtschaftssystem in der Großregion Saarland, Grand Est, Luxemburg zu entwickeln. Sie repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette einer Wasserstoffwirtschaft und verbindet Wasserstoffprojekte von Produzenten, Konsumenten und Infrastruktur-Betreibern. Damit schafft sie die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft im Dreiländereck und trägt aktiv dazu bei, die nationalen und europäischen Dekarbonisierungsziele zu erreichen.

Die Grande Region Hydrogen wurde im August 2021 gegründet. Inzwischen gehören zur GRH folgende Partner: Creos Deutschland, Encevo S.A., GazelEnergie, GRTgaz, H2V, HDF Energy, Iqony, Nemak Dillingen, SHS – Stahl-Holding-Saar, RWE, Verso, Villeroy & Boch.

Weitere Informationen zur GRH, den Partnern und ihren Projekten:

www.grande-region-hydrogen.eu

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