Informationen zur aktuellen Lage der Gasversorgung in Deutschland
Als Ihr Netzbetreiber im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz sind wir uns unserer Verantwortung zur Versorgung der Allgemeinheit mit Strom und Gas bewusst. Für eine kontinuierliche Bewertung der Situation stehen wir im regelmäßigen Kontakt mit den Fernleitungsnetzbetreibern, mit unseren Kunden und den Energieaufsichtsbehörden.
Seit dem 23. Juni 2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans.
Bereits seit der Frühwarnstufe sind wir berechtigt, Maßnahmen nach § 16 Abs. 1 EnWG, sowie nötigenfalls nach § 16 Abs. 2 EnWG vorzunehmen, wenn die Systemstabilität gefährdet wäre. Als regionaler Verteilnetzbetreiber setzen wir zudem die von den uns vorgelagerten Fernleitungsnetzbetreibern auf Grundlage des EnWG angeordneten Maßnahmen in unserem Netz um.
Laut Aussage der Bundesnetzagentur ist die Gasversorgung in Deutschland stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Eine Gasmangellage im vergangenen Winter konnte verhindert werden. Gleichwohl bleibt die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024 eine zentrale Herausforderung. Deswegen bleibt auch ein sparsamer Gasverbrauch wichtig. Die Gasflüsse nach Deutschland sind stabil und ausgeglichen.
Informationen zum Gasimport aus Frankreich
Das Gas aus Frankreich ist odoriert
Um einer drohenden Gasmangellage entgegenzuwirken, wird seit dem 12. Oktober odoriertes Gas aus Frankreich importiert. Unsere vorgelagerten Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE), GASCADE Gastransport GmbH und terranets bw GmbH erhalten dann über die Mitteleuropäische Gasleitung MEGAL und über die Trans-Europa-Naturgas-Pipeline (TENP) auch odoriertes Gas. Anders als in Deutschland, wo eine Odorierung nur in den städtischen Verteilnetzen verpflichtend ist, ist das Gas aus Frankreich auch im Fernleitungsnetz bereits mit dem schwefelhaltigen Odorstoff Tetrahydrothiophen (THT) versetzt. Nach den französischen Vorgaben liegt die übliche Konzentration bei 25 mg/m3 THT.
Der Odorgehalt an einzelnen Punkten im Netz der Creos kann nicht prognostiziert werden
Über fast alle Übernahmeanlagen erhält auch die Creos Deutschland GmbH dann teilweise odoriertes Gas. Je nach Wetterlage, Kapazitätsbuchung und Gasverbrauch können sich die Gaszusammensetzungen und damit die Odorgehalte immer wieder ändern – sowohl in den Fernleitungsnetzen als auch im Netz der Creos Deutschland.
Von den vorgelagerten Fernleitungsnetzbetreibern erhalten wir Orientierungswerte über die THT-Konzentrationen an den Übernahmeanlagen. Diese veröffentlichen wir auf unserer Homepage, um so transparent wie möglich über mögliche Odorgehalte zu informieren. Für die Aussagen der Fernleitungsnetzbetreiber können wir jedoch keine Gewähr übernehmen.
Aufgrund der Netztopologie der Creos Deutschland ist es nicht möglich, konkrete Aussagen bzw. Prognosen zum Schwefel-, bzw. Odorgehalt an einzelnen Punkten unseres eigenen Netzes zu treffen.
Mögliche Folgen
Wegen der Vermischungen mit französischem, odorierten Gas kann der Odorgehalt in den nachgelagerten Netzen der Creos schwanken. Es kann vor allem zu Überodorierungen kommen. Dies kann verstärkt den Geruch nach Gas und Gasgeruchsmeldungen nach sich ziehen und möglicherwiese zu Verunsicherungen beim Endverbraucher führen.
In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf das Rundschreiben im Mitgliederbereich des DVGW.
Weitere Informationen
- Situationsbericht vom 07. September 2023 zur Lage der Gasversorgung in Deutschland
- Tagesaktueller Lagebericht und Indikatoren zur Lagebewertung der Bundesnetzagentur
- Ausrufung der Alarmstufe durch das BMWK
- Notfallplan Gas der Bundesrepublik Deutschland
- Leitfaden Krisenvorsorge Gas
- Infoblatt des BDEW „klar geregelt – Krisenmanagement im Fall eines Versorgungsengpasses“