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Projekt zum grenzübergreifenden Transport von Wasserstoff in der Großregion gestartet

Die Netzbetreiber Creos Deutschland und GRTgaz starten eine gemeinsame Initiative, um eine regionale und grenzübergreifende Infrastruktur für den Transport von reinem Wasserstoff zu etablieren.

Das Vorhaben versteht sich als Pionierprojekt, um im Saarland, Grand Est und Luxemburg die Verwendung von Wasserstoff als Energieträger und Kraftstoff voranzutreiben. Ziel ist, eine 70 Kilometer lange Infrastruktur zu schaffen, die es Wasserstoffproduzenten und -verbrauchern in der „Grande Région“ ermöglicht, Geschäftsmodelle in Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrssektor zu entwickeln.

In einem ersten Schritt werden die beteiligten Partner prüfen, inwieweit sich zwei bestehende Gasleitungen im Raum Völklingen (Deutschland), Carling (Frankreich), Bouzonville (Frankreich) und Perl (Deutschland) für den Transport von Wasserstoff eignen. Längerfristig ebnet das Projekt den Weg, um die Entwicklung eines interregionalen Marktes für Wasserstoff zu beschleunigen.

Das Projekt mosaHYc (Mosel Saar Hydrogen Conversion) will sich zunächst auf die Versorgung von Wasserstofftankstellen konzentrieren, um PKWs, LKWs, Busse und Bahnen in der Region mit Kraftstoff zu versorgen. Somit könnte das Projekt zu den EU-Zielen der Dekarbonisierung im Verkehrssektor beitragen und wichtige ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen angehen, darunter das Thema der Verbesserung der Luftqualität in der Region Saar-Lor-Lux. Gleichzeitig eignet sich die Lage der Infrastruktur, um ansässige Industrieplattformen im Saarland und in Lothringen bei ihren Wasserstoffentwicklungen zu unterstützen und zu vernetzen.

Beide Gasnetzbetreiber sind den höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards verpflichtet. Eine technische Machbarkeitsstudie ist deshalb eine Kernaufgabe des Projekts, bevor das Netz umgesetzt werden kann. Durch eine umfassende Marktanalyse werden die Kooperationspartner die technischen Anforderungen sowie den politischen und regulatorischen Rahmen klären. Damit werden GRTgaz und Creos Deutschland im Jahr 2022 die Investitionsentscheidung für die Verwirklichung des Pipelinesystems treffen.

Hersteller und Produzenten werden zum Wasserstoffsystem freien Zugang haben. In der Pipeline könnten rund 20 000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde transportiert werden. Dies entspricht einer Betankung von 400 Brennstoffzellenautos pro Stunde.

„Das Saarland ist auf dem Weg, Wasserstoffland zu werden. Mit dem Projekt mosaHYc wollen wir diese Entwicklung vorantreiben. Wir halten es für richtig, jetzt, am Anfang des Wasserstoffzeitalters eine bestehende Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff zu nutzen. Dies ist deutlich günstiger und umweltverträglicher, als zusätzliche Leitungen neu zu bauen. Dieses Konzept wird neben der Creos Deutschland und der GRTgaz auch von anderen Gasnetzbetreibern verfolgt. Damit ist MosaHYc ein weiteres Pilotprojekt, um einen wettbewerbsorientierten Wasserstoffmarkt zu ermöglichen“, erklärt Jens Apelt, Geschäftsführer der Creos Deutschland GmbH.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur wichtig ist. Hierzu leistet mosaHYc einen wichtigen Beitrag, da es die Schlüsselrolle der Gasinfrastruktur und einen Beitrag zu den Energie- und Klimazielen der Europäischen Union und zu ihrer Industriepolitik aufzeigt. Der Dialog mit möglichen Produzenten von kohlenstoffarmem Wasserstoff, mit Netznutzern und Behörden in Deutschland, Frankreich und auch Luxemburg hat bereits begonnen und wird in den kommenden Monaten verstärkt werden", erklärt Thierry Trouvé, CEO von GRTgaz.

Über die Creos Deutschland GmbH

Die Creos Deutschland GmbH mit Sitz in Homburg-Saar versorgt mit ihrem zirka 1.650 Kilometer langen Gashochdrucknetz und zirka 450 Kilometer langem Hoch- und Mittelspannungsnetz mehr als zwei Millionen Menschen in 340 Städten und Gemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Zu den Kernkompetenzen der Creos Deutschland gehören das Management von Energienetzen und dazugehörigen Anlagen sowie die Optimierung der Netzinfrastruktur. Die Creos-Deutschland - Gruppe beschäftigt rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist eine Tochtergesellschaft des führenden luxemburgischen Energiekonzerns Encevo S.A.

Über GRTgaz S.A.

GRTgaz ist ein führendes europäisches Unternehmen für den Gastransport und ein weltweiter Experte für Gassysteme. In Frankreich betreibt das Unternehmen mehr als 32.000 Kilometer Gasleitungen. GRTgaz erfüllt Aufgaben des öffentlichen Dienstes, gewährleistet die Kontinuität der Leitungsführung und bietet seinen Kunden Zugang zum Netz und eine verbesserte Energieleistung. Mit ihren Tochtergesellschaften Elengy und GRTgaz Deutschland, spielt GRTgaz eine Schlüsselrolle in der europäischen Gasinfrastrukturszene. Als Akteur im Energiewandel investiert GRTgaz in innovative Lösungen, um ein Maximum an erneuerbaren Gasen, darunter Wasserstoff, in seinem Netz einzuspeisen. GRTgaz unterstützt damit diese neuen Sektoren und trägt zur Erreichung der Klimaneutralität bei.